Zur Person

Kurzbiographie

In "Wikipedia" ist (Stand Herbst 2008) über Hans Grischkat zu lesen:

Hans Grischkat (* 29. August 1903; 1977) war ein deutscher Dirigent, Chorleiter, Kirchenmusiker und Stuttgarter Hochschullehrer.

Hans Grischkat studierte an der Universität Tübingen zunächst Naturwissenschaften, später Musikwissenschaft. An der Musikhochschule Stuttgart erhielt er Unterricht bei Hermann Keller.

Grischkat war früh schon in der Singbewegung engagiert. Er gründete 1924 den Reutlinger Singkreis, 1931 dann den Schwäbischen Singkreis und 1936 den Grischkat-Singkreis in Stuttgart. Nach 1945 rief er das Schwäbische Symphonie-Orchester Reutlingen ins Leben, ein Orchester, das heute als Württembergische Philharmonie bekannt ist. Er war bis 1950 erster Dirigent dieses Klangkörpers.
Hans Grischkat führte 1926 erstmals in Württemberg die Johannespassion von Johann Sebastian Bach ohne Kürzungen und mit sämtlichen alten Instrumenten auf. Es folgte 1935 eine Aufführung der Matthäuspassion von Bach in einer originalgetreuen Interpretation, die fortan das Verständnis der Bachinterpretation im süddeutschen Raum bestimmte.
Grischkat wirkte als Musiker sowohl an der Christuskirche in Reutlingen als auch an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Er war unter anderem Lehrer von Helmuth Rilling.
Als Musikwissenschaftler und Publizist betreute er die Reihe Die Kantate, die im Stuttgarter Hänssler-Verlag in vielen Einzelbänden erschien und vorwiegend kirchenmusikalisches Aufführungs- und Notenmaterial in guter Qualität darbot.

Stadtarchiv Reutlingen

Das Stadtarchiv Reutlingen bewahrt den gesamten Nachlass von HG. Dort wurden mir auf Vermittlung von Gudrun Weller-Grischkat (Tochter von HG) freundlicherweise Dokumente zur Verfügung gestellt (kopiert), die mit Hermann Keller zu tun haben.

Die nachfolgende kleine Auswahl möge einen Eindruck von der Nachkriegssituation vermitteln, in welcher sich der Direktor der Musikhochschule Stuttgart (HK) und einer seiner wichtigen Lehrer und guten Freunde (HG) befanden.

Der Bogen spannt sich von November 1945 - Aufbau der Musikhochschule nach dem 2. Weltkrieg, die erste Wieder-Aufführung des Weihnachtsoratoriums im Dezember 1945 /
Gründung des Tonkünstlerverbandes / 1950 das erste Bachfest in Stuttgart nach dem Krieg - bis 1958: 2. Bachfest in Stuttgart. Aufgezeigt wird hier, welch großartige Autographensammlung in Stuttgart präsentiert werden konnte (darunter die Partitur der h-Moll-Messe !), aufgezeigt wird auch, dass dies Bachfest mit großen finanziellen Schlussproblemen endete, und wie die Herren des Programmausschusses versuichten, bei Land und vor allem Stadt Stuttgart "post festum" Hilfe zu bekommen.
Da hat sich in 50 Jahren wenig geändert, viele Dokumente von damals müssten nur umdatiert werden und hätten genauso heute Gültigkeit...
Auch die Klagen / Probleme um die Teilnahme im Hochschulchor Ende der 40er Jahre sind identisch mit denen meiner Studienzeit (1965-67) und sind wahrscheinlich die gleichen bis heute geblieben...

Handschriftliche Briefe von HK (Süterlin) sind teilweise sehr schwer entzifferbar. Meine Schwester Evi Holch hat mir hierbei sehr geholfen - vielen Dank dafür . Stellen, die auch sie nicht lesen konnte, sind im Text mit [???] gekennzeichnet.
Diverse
Briefe sind als Scan beigefügt und zeigen diese Schwierigkeiten.